Subdomain oder Unterverzeichnis? Was bedeutet das für SEO?

Subdomain vs. Unterverzeichnis SEO

Subdomain oder Unterverzeichnis, eine Frage, die die SEO-Welt seit Jahren immer wieder stellt. Die Antwort „it depends“ ist nicht gerade befriedigend. Google sagt Dinge, SEOs sagen ähnliche und andere Dinge. Andere beten Googles Worte nach, aber was stimmt wirklich? Macht es einen Unterschied, wo dein Blog, dein Shop oder deine Sprachvarianten liegen? Ist das für SEO und Rankings entscheidend? Ja! Und es geht trotzdem beides, du musst es nur richtig machen! Ich sag dir wie, ohne Rakingverluste fürchten zu müssen.

Inhalt des Artikels

Was bedeutet Subdomain und (Unter-)Verzeichnis?

Nur um die Begriffe zu klären, ein Blog wie „blog.domain.de“ ist auf einer Subdomain angelegt.

In einem Unterverzeichnis oder Subdirectory würde dein Blog liegen, wenn deine URL so lauten würde: „www.domain.de/blog„. 

Mit Subdirectory meint die Welt also ein Unterverzeichnis, mit Subdomain ist der Teil vor dem Domainnamen gemeint. Auch „www“ ist zum Beispiel eine Subdomain.

Damit hätte ich die Begrifflichkeiten schon mal recht einfach geklärt. Mehr gibt es hier nicht zu wissen.

Wann stellt sich die Frage ob Subdomain oder Verzeichnis?

Die Frage nach Verzeichnis oder Subdomain stellt sich immer dann, wenn du einen Blog oder Shop zu deiner Webseite hinzufügen möchtest. Auch bei Sprachversionen, die du eventuell anbietest, kannst du dazwischen entscheiden. Hier könnte man allerdings auch eine komplett andere Domain wählen, was bei Blogs oder Shops nicht wirklich optimal ist, kann bei internationaler SEO ein riesiger Vorteil sein. 

Vor- und Nachteile von Subdomains und Verzeichnissen 

Die Vorteile und Nachteile von Subdomains und Verzeichnissen liegen nicht primär in der Suchmaschinenoptimierung. Da musst du erstmal nicht suchen. Die Entscheidung darüber, ob du ein Verzeichnis oder die Subdomain wählst, sollte keine SEO-Entscheidung in erster Linie sein. Wäge die Vorteile und Nachteile für dich ab und entscheide dann sinnvoll.

SubdomainVerzeichnis
Einfache EinrichtungKomplizierter in der Einrichtung
kompliziertes Cross-Domain-Tracking / kompliziertes Cookie HandlingEinfaches Tracking / gleiche Cookies
Leicht ein anderes Content-Management-System (CMS) zu verwenden.Besonders bei Verwendung eines andern CMS
Schwieriger den SEO-Vorteil zu nutzen, als bei VerzeichnissenSEO-Vorteile sind leichter zu erreichen (es muss auf weniger geachtet werden)
Erhöhter Aufwand schon bei kleinen Änderungen an Design, Menü u.s.wKein Aufwand bei Designänderung, es sei denn es wäre ein anders CMS
Erhöhter Aufwand bei Launch (Design muss oft Komplett neu erstellt werden)Kleinerer Aufwand bei Launch (es sei denn anderes CMS)

Man denkt oft, dass der größte Vorteil eines Verzeichnisses darin besteht, das der Pagerank oder Linkjuice automatisch gleich verteilt ist. Was natürlich richtig ist, jedoch ist es mit einer Subdomain auch möglich, den Trust oder Juice (wie immer du es nennst) genauso zu verteilen. Hier allerdings ist es deutlich komplizierter bei Subdomains.  Bei einem Verzeichnis müsstest du schon etwas falsch machen, um die Verteilung zu verhindern.  Trotzdem ist es möglich.

Subdomain vs. Unterverzeichnis in Googles Augen

Google sagt natürlich nicht unbedingt etwas Exaktes zur SEO und Auffindbarkeit. Google sagt dir lediglich, wie der Googlebot die einzelnen Elemente behandelt. Was du dann daraus machst, das liegt an dir. Ich helfe! Erstmal was Google davon hält:

  • Eine Subdomain ist für Google eine komplett eigenständige Domain. Was bedeutet Autorität, Trust und Links der Hauptdomain, haben erstmal gar keinen Einfluss auf einen Blog, der auf einer Subdomain liegt. Ebenso ist es andersrum. Ein Blog der viele Backlinks bekommt und schnell an Autorität gewinnt, der hilft dem Ranking auf einer anderen Subdomain nicht ohne weiteres. 
  • Bei einem Unterverzeichnis sieht das etwas anders aus. Das Verzeichnis liegt ja auf der gleichen Domain, alles ist intern. Ergo ist die Domainautorität der Haupt-Webseite genauso auch die des Blogs im Verzeichnis. Ein Backlink den der Blog gewinnt, der erhöht die Autorität der gesamten Domain. Und damit so ganz nebenbei die Rankingchancen. Ein Blog auf dem Verzeichnis einer existierenden Domain kann sofort besser gefunden werden. 

Google behandelt eine Subdomain technisch schon genauso, wie ein Verzeichnis. Jedoch ist es eine eigenständige Domain. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass Links von einer Subdomain zu einer Anderen, als interne Links gezählt werden. Du kannst also ohne Angst frei zu deiner Hauptdomain verlinken und kannst Keywords in Ankern verwenden.

Warum es oft egal ist, was du wählst, wenn du es richtig angehst

Wie kann dein Verzeichnis gleich von er Auffindbarkeit profitieren? Einfach einen Link zum Verzeichnis im Hauptmenü oder im Footer und fertig. Sofort verteilt sich die Kraft auf deinen Blog. (Ich verwende Blog, es kann aber auch Sprachverzeichnis oder Shop sein, ist egal).

Jedoch, wenn du einen SEO-Fehler begehst und einfach die Integration in ein Menü vergisst, dann ist da nicht viel Kraft für das Ranking. Linkst du dann auch aus dem Blog nicht zurück, hilft er auch nicht auf irgendeine Art. Dann ist dein Verzeichnis quasi eine Subdomain ohne viel Kontakt zur Hauptdomain – nicht wirklich, aber ähnlich.

Der Fakt ist, die interne Verlinkung ist entscheidend, für die Verteilung deiner Rankingkraft. Verlinkst du den Blog auf einer Subdomain liegend genauso im Hauptmenü oder Footer, dann bekommt die Subdomain genauso die Linkkraft. Genauso, wie es bei deinem Verzeichnis gewesen wäre, wenn du es so verlinkst.

Das wird an vielen Stellen auch richtig gemacht. Wenn dein Blog jetzt auch genauso gern auf die Hauptdomain zurück verlinkt (zum Beispiel dadurch, das die Menüs gleich sind), dann hilft der Blog auch der Hauptdomain. 

Das wird sehr oft vergessen (in beiden Varianten übrigens). Zu viele Blogs haben ein eigenständiges Menü und verlinken die Hauptseite kaum. Das Logo verlinkt auf einmal nicht mehr die Hauptseite, sondern die Blog-Startseite. Frustrierend für User, grauenvoll für Linkkraft-Verteilung.


Eine Gefahr droht den Subdomains

Es ist eine Gefahr, die den Verzeichnissen eher nicht droht. Es kann manchmal vorkommen, das Google die Subdomain komplett separiert, sie als total eigenständig ansieht. Bist du komplett weg vom Inhalt deiner Hauptseite, dann ist die Hilfe deiner Subdomain nicht mehr gegeben. Warum allerdings solltest du komplett themenfremde Artikel schreiben? 

Selbst für dein Unterverzeichnis wäre das Fragwürdig. Es kann allerdings sein, dass du zum Beispiel Mitarbeiter etwas bloggen lässt, vielleicht fürs Branding. In solchen Fällen ist es sogar anzuraten, eine Subdomain zu verwenden.

Es ist klar das Subdomains zum Beispiel auf der WordPress-Domain komplett eigenständig sind. Doch auch diese sind untereinander so gut wie nicht verlinkt. Schon gar nicht mit der Hauptdomain, oder von ihr ausgehend. 

Subdomain oder Verzeichnis – Was spielst du?

Ich sagte Eingangs, dass es egal ist und du darüber nachdenken solltest, was für dich leichter in der Handhabung und Wartung ist. Denkst du, das ist falsch? Der Pagerank und seine Verteilung ist der einzige Vorteil, den ein Verzeichnis haben soll. Der verteilt sich nur über Links. Ohne Links würde dein Verzeichnis nicht gefunden werden, genauso wie deine Subdomain nicht. 

Ohne Links zurück würde der Blog weder auf der Subdomain, noch im Verzeichnis etwas zurückgeben. Er würde nicht helfen. Viel wichtiger als die Entscheidung ob Subdomain oder Unterverzeichnis ist, aus SEO-Sicht, die Webseitenstruktur und wie du deinen Blog einbaust.

Warum das Verzeichnis eigentlich die richtige Wahl ist

In 95 % der Fälle ist das Verzeichnis, Unterverzeichnis, Sub-Folder – wie immer du es nennst – die richtige Wahl. Das Tracking ist leichter, die Cookies machen dir das Leben nicht schwer. Die Einrichtung ist leichter, das Launchen ist erheblich einfach und SEO-Erfolge können schnell eingefahren werden. Selbst ein späterer Design-Re-Launch ist einfacher umgesetzt. Es spricht nicht viel für eine Subdomain.

Wenn du mich also fragst, dann wähle das Verzeichnis. Jedoch nicht nur aus SEO-Sicht, sondern aus einfach allen Punkten, die eine Rolle spielen. Klar sagt Google beides ist OK und fein, redet aber immer nur von „Was und wie ein Bot crawlt“. Jedoch, wenn du einfach wissen möchtest, womit du einfach besser gefunden werden kannst, dann ist das Unterverzeichnis die Antwort. Das sieht auch Rand Fishkin in diesem Tweet so:

subdomain vs verzeichnis rand

In der Theorie geht tatsächlich beides und wenn du es richtig angehst, dann ist es sogar für SEO ziemlich egal. Bist du allerdings kein professioneller SEO, dann solltest auch du beim Verzeichnis bleiben.

Auch ich habe bereits Blogs von Subdomains auf Verzeichnisse weitergeleitet und damit 20 % organischen Traffic gewonnen. Doch auch das lag nur an der falschen Umsetzung. Die Lösung mit der permanenten Weiterleitung auf das Verzeichnis war leicht und langfristig klug.

Fazit: Subdomain vs. Verzeichnis

Als Erstes sei gesagt, wichtiger als die SEO-Frage, ist die Strukturfrage. Diese Struktur steht über allem, mit ihrem thematischen Zusammenhang und den internen Links.

Subdomain vs Unterverzeichnis

Oder in Stichpunkten

  • Blogs auf Unterverzeichnissen helfen der gesamten Domain beim Ranken.
  • Blogs auf Unterverzeichnissen können sofort schneller gefunden werden, wenn die Domain eine gewisse Autorität erreicht hat und der Blog verlinkt ist.
  • Auf Subdomains sind Blogs für Google eine ganz eigene (neue) Domain, du musst für interne Verlinkung sorgen, dann kann die Subdomain genauso gut ranken.
  • Links von Subdomain-Blogs zur Hauptdomain gelten als interner Link. Du kannst also deine anderen Subdomains und Hauptdomain verlinken, wie du möchtest. Bei Verzeichnissen sind es natürlich interne Links.
  • Blogs über ein komplett anderes Thema sollten auf Subdomains angelegt werden.
  • Relevante Blogs sind auf dem Unterverzeichnis als Best-Practice anzusehen.
  • Machst du alles richtig, spielt es keine große Rolle.
  • Ein Blog / Shop / eine Sprache in einem Verzeichnis, ist besser für SEO, einfach weil alles ein Stück leichter ist.

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Über intenSEO:
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